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Weltkatzentag: Gemeinsam Europäische Wildkatzen retten

vom 07.08.2024

BUND gibt Tipps zum Wildkatzenschutz

  • Rücksicht nehmen beim Spaziergang im Wald
  • Freilaufende Hauskatzen kastrieren als Beitrag zum Artenschutz
  • Wildkatzengerechte Wälder und Wiesen gestalten

Zum Internationalen Tag der Katze am morgigen Donnerstag ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze einzusetzen. Die Hauskatze (Felis catus) zählt mit einer deutschlandweiten Population von ungefähr 15,7 Millionen zum beliebtesten Haustier. Dazu kommen weitere Millionen freilebende Straßenkatzen. Oft wird die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) mit der Hauskatze verwechselt. Sie ist jedoch eine eigenständige und stark gefährdete Art. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben hierzulande heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland.

Thomas Mölich, wissenschaftlicher Leiter Rettungsnetz Wildkatze: „Die Wildkatze ist im Gegensatz zur Hauskatze eine scheue Waldbewohnerin. Auf Veränderungen und Störungen ihres Lebensraums reagiert sie empfindlich. Insbesondere der Verlust und die Isolierung ihrer Lebensräume machen ihr zu schaffen. Darüber hinaus ist der Straßenverkehr, die genetische Vermischung mit Hauskatzen und unser aller Verhalten im Wald eine Gefahr für die Art.“

Um die Bestände der Wildkatze zu schützen gibt der BUND Tipps an die Bevölkerung. Jede*r kann die Wildkatze durch ein rücksichtsvolles Verhalten im Wald schützen - insbesondere während der Zeit der Jungenaufzucht. Das ist im Frühjahr von März bis Mai und manchmal, wenn der Frühjahrswurf verloren geht, im Spätsommer von August bis September. Am besten bleiben Spaziergänger*innen auf den Wegen und führen Hunde stets an der Leine. Falls sich ein graugetigertes Kätzchen zeigt, bitte Abstand halten. Der BUND gibt auf seiner Website Tipps, was in diesem Fall zu tun ist.

Durch Kastrierung von Hauskatzen Wildkatzenpopulationen schützen

Menschen, die Katzen beherbergen, können sich gezielt für den Erhalt der Verwandten ihrer Haustiere einsetzen. Paarungen von Haus- und Wildkatzen können die heimische Wildtierart gefährden. Deshalb ruft der BUND alle Besitzer*innen von Freigänger-Katzen dazu auf, ihre Tiere kastrieren zu lassen. So vermeiden Sie eine unkontrollierte Vermehrung und die Wildkatze erhält ihre speziellen Anpassungen an ihren Lebensraum. Außerdem bleibt unerwünschten Jungtieren von Hauskatzen unnötiges Leid erspart.

Für Menschen, die Wald und Wiesen besitzen und/oder bewirtschaften, hat Mölich ebenfalls Ratschläge: „Wildkatzen halten sich besonders gern an Waldrändern auf, wenn diese eine gewisse Vielfalt an Strauch- und Baumarten aufweisen. Am Waldrand aufgeschichtete Reisighaufen und viel belassenes Totholz nutzt die Wildkatze schnell als Versteck und Ort der Nahrungssuche. Im Idealfall führen Hecken vom Waldrand in die Wiesenlandschaft hinein. Sie wirken als Erweiterung des artenreichen Waldrandes. Der BUND gibt viele weitere Tipps in seiner neuen Broschüre. Von solchen Strukturen profitieren auch zahllose weitere Tier – und Pflanzenarten.“

Hintergrund

Im Rettungsnetz für die Wildkatze engagieren sich elf BUND-Landesverbände sowie der Bundesverband und die BUNDjugend für den Schutz der Europäischen Wildkatze und ihrer Lebensräume. Damit decken sie das gesamte Verbreitungsgebiet der Art in Deutschland ab.

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Der BUND zielt darauf ab, dass sich die Wildkatze neue Lebensräume erobern und wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Luchs, Bechsteinfledermaus oder Mittelspecht optimal. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.

Weitere Informationen

Quelle: presseportal.de, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.

Bild: BUND/THOMAS_STEPHAN

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